![]() Fan Fiction von Atlantis Autor: Paul 3.710 Hits |
01. Aug 2005 22:20:39 Uhr |
1706 Stunden, 27. Juli 2552
(militärischer Kalender)
UNSC Schiff Apocalypso, Position unbekannt
Kurz vor Hyperraumsprung zur Erde nach Befolgen des Cole-Protokolls
Es war der dritte Hyperraumsprung, nun könnte die Apocalypso den direkten Heimkurs einprogrammieren. Jedenfalls sobald die Aggregate für den Shaw-Fujikawa-Überlichtantrieb sich wieder abgekühlt und aufgeladen hatten.
Aber Melissa interessierte sich im Moment nicht für die schiffsinternen Systeme. Ihr Augenmerk galt etwas, dass die Sensoren in diesem System aufgespürt hatten.
Ein kleines Objekt, dass einfach so im Weltraum dahintrieb.
Sie fasste die Daten zusammen, und ließ - wie schon so oft - Captain Greene einen Bericht zukommen.
Greene überflog die Informationen und erschien genauso neugierig, was das sein mochte, wie der Op. "Geht Gefahr von dem Objekt aus?", wollte sie wissen.
"Meine Sensoren haben nichts bedrohliches empfangen. Soweit ich das sagen kann, ist das ein Stein im Weltraum. Ich würde nur zu gern wissen, warum er im Vakuum herumtreibt. Wie ist er dahingekommen?"
"Hmmm....." Greene dachte nach. "Sorg dafür, dass es aufgesammelt wird. Soll ONI sich daran die Zähne ausbeißen. Vielleicht ist es für irgendwas gut. Und wenn es auch nur ein neues Element im Periodensystem der Chemischen Elemente ist."
Es war soweit.
So unwahrscheinlich es auch sein mochte, diese Menschen hatten tatsächlich ein Artefakt der Blutsväter gefunden.
In einer solchen Situation aktivierte sich die Sekundärprogrammierung des Infiltrators. Er musste unbedingt eine Verschlüsselte Nachricht an die Allianz senden.
Dieses Objekt, was auch immer es sein mochte, hatte die technische Signatur der Götter und war möglicherweise benötigt für die Große Reise der Allianz.
Selbst wenn nicht, durfte es auf keinen Fall in den Händen der Menschen belassen werden.
Der Infiltrator hatte sich in einem Subsystem der Schiffs-KI versteckt. Somit hatte er zumindest indirekt Zugriff auf die Systeme der Apocalypso.
Und auch wenn man entdecken würde, dass eine Nachricht an die Allianz geschickt wurde, so würden alle Spuren auf den sogenannten Operator verweisen.
Es juckte MacKaskill schon in den Fingern. Die Apocalypso hatte ein unbekanntes Objekt im Weltraum aufgelesen, und da er hier war um einen unabhängigen Bericht für ONI zu verfassen, damit Standish von Sektion 0 Greenes Texte verifizieren konnte, musste er sich auch hiervon ein Bild machen.
Er hatte im Voraus dafür gesorgt, dass sich zum Zeitpunkt seiner Inspektion - wenn man das so nennen wollte - niemand in derselben Abteilung aufhielt. Dafür waren die Universal-Umgehungscodes, mit denen ihn ONI ausgestattet hatte, ganz nützlich. Damit konnte er sogar die Befehle einer UNSC-KI aufheben und widerrufen.
Das Objekt war in einem Tornister in einem Frachtraum aufgehoben worden, der ständig von Sicherheitssensoren beobachtet wurde. Die Sensoren hatte er abgeschottet, falls irgendetwas geschehen sollte, würde der schiffsinterne Alarm aber trotzdem aktiviert werden.
Behutsam - und mit Handschuhen, die er zuvor angezogen hatte - zog er das Objekt seiner Begierde aus dessen Behälter. Er war einigermaßen erstaunt über was er sah, aber nicht vor Staunen gelähmt.
Es musste sich hier um ein außerirdisches Artefakt handeln. Das Objekt bestand aus einem flachen kreisrunden Stativ, aus dessen Mittelpunkt eine Stange ragte, welche in eine Kugel mündete.
Das war jedoch nicht das seltsame daran.
Um diese Kugel im Mittelpunkt wurde ein weiteres Objekt - wahrscheinlich mit Anti-Gravitations-Systemen - in einer Umlaufbahn gehalten. Ein in der Luft schwebender Ring rotierte um das Zentrum. Insgesamt musste das Artefakt etwa einen Halben Meter groß sein, wahrscheinlich noch größer. Der Ring hatte höchstwahrscheinlich einen ähnlichen Durchmesser, nur eben etwas kleiner als einen halben Meter.
Was MacKaskill jetzt erst auffiel, waren die vielen Gravuren, die den Ring verzierten und ausfüllten. Auf der Innen- und Außenseite befanden sich nah beieinander - und anscheinend ungeordnet - diverse Dreiecke, Linien und Punkte.
Er fuhr mit den Händen langsam über die Symbole - und zuckte zusammen.
Anscheinend hatte er aus Versehen einen Mechanismus innerhalb des Artefakts aktiviert, denn urplötzlich begannen die Symbole - MacKaskill blinzelte um sicherzugehen, dass er sich das nicht nur einbildete - ja, die Symbole begannen sich zu verändern.
Obwohl sie anscheinend in den Stein (wenn es überhaupt Stein war) eingemeißelt worden waren, veränderten sie sich. Offenbar auf subatomarer Ebene.
Und dazu kam, dass jetzt vom Ring aus auf die Kugel im Rotationszentrum eben solche Zeichen holographisch projiziert wurden. Welche sich im Übrigen ebenfalls laufend veränderten.
MacKaskill hatte keine Ahnung, was er aktiviert hatte - nicht einmal, wie er es aktiviert hatte - aber da er auch nicht wusste, wie man es abstellte, beschloss er das Artefakt sowie sein Malheur hier wieder in der Kiste verschwinden zu lassen. In seinem Bericht sollte nichts davon stehen, man würde einfach denken, dass sich das Objekt zufällig aktiviert hatte.
Als er es gerade zurückstellen wollte, trat die Apocalypso in den Slipstream ein.
Und wie als Reaktion darauf begann das Artefakt auch noch zu glühen. Ein gleißend helles Licht wurde von diesem seltsamen Apparat über den ganzen Raum ausgestrahlt.
Das war nun genug Unheimliches für einen Tag. MacKaskill ließ das Artefakt einfach auf den Boden fallen, vergewisserte sich noch, dass es heil geblieben war, und lief so schnell es ging irgendwohin, wo er sich beruhigen konnte.
Dank seiner Handschuhe würde es keine Fingerabdrücke geben.
Er reaktivierte die Sensoren im Frachtraum, und ging auf seine Station.
Sollte sich doch Standish mit diesem Drecksding herumschlagen.
Der Op hatte gerade die Überlichtgeneratoren angeschaltet, als es geschah. Die gesamte Technik auf dem Schiff spielte auf einmal verrückt. Sie selber natürlich ausgenommen, obwohl sie ein Teil der Technik der Apocalypso war.
Auf der Brücke explodierten überall Schaltpulte. Offiziere und andere Besatzungsmitglieder fingen Feuer, verbrannten sich schwer und viele starben.
Greene war nicht darunter. "Melissa! Bericht!", schrie sie, um den Lärm der Explosionen zu übertönen.
"Ich weiß nicht, was los ist! Alle Systeme sind außer Kontrolle! Statistisch gesehen sind zwei von drei Schaltkreisen auf dem Schiff durchgebrannt, von dem Drittel die noch funktionieren sind wiederum die Hälfte unbrauchbar, weil sie durch die anderen durchgebrannten isoliert sind!" Melissa bemerkte plötzlich, dass die Sensoren im Frachtraum, wo das Artefakt aufgehoben war, inaktiv gewesen waren. Aber jetzt empfing sie wieder etwas. Und es war ...
"Captain, ich habe eine gigantische Energiespitze hier, vermutlich ist sie der Grund für das ganze Chaos!", rief sie.
"Was ist ihr Ursprung?!?"
"Das Artefakt, das wir aufgelesen haben, es ist anscheinend Aktiviert!"
"Schaff es vom Schiff!!!", befahl Greene aufgebracht.
Melissa wollte etwas sagen, hielt sich aber zurück. Dann antwortete sie verzweifelt. "Wie?"
Der Captain begriff, was sie sagen wollte. Sie konnte es nicht maschinell entfernen, und aufgrund der technischen Ausfälle war es auch nicht möglich, mit irgendjemandem aus der Besatzung Kontakt aufzunehmen, um es manuell von der Apocalypso zu werfen. Höchstwahrscheinlich waren die Schotts und Türen sowieso verriegelt und ließen sich nicht öffnen. Und selbst wenn nicht: Es wäre viel zu gefährlich im Slipstream irgendwo die Schiffshaut zu öffnen, um etwas nach draußen zu befördern.
Das einzige, was im Moment auch nur irgendwer tun konnte, war sich um die Verwundeten zu kümmern.
"Warnung! Austritt aus dem Slipstream in einer Minute!", rief Melissa, in der Hoffnung, dass irgendwo auf dem Schiff noch Lautsprecher intakt waren und dadurch irgendwer gewarnt werden konnte.
Wer sie sicher hören konnte, war Greene sowie die restlichen Brückenoffiziere - das Wort traf es ziemlich gut, der klägliche Rest, der überlebt hatte - welche es direkt von ihrem holographischen Abbild neben dem Hauptschirm hören konnten.
Greene versorgte gerade 1st Lieutenant Rolf Sorenson, der kurz vor dem Überlichtsprung seine Schicht antreten wollte, um den Captain abzulösen. Als Dank dafür erlitt er Verbrennungen zweiten und dritten Grades an Beinen und Torso, als die ersten Schaltpulte explodiert waren. Immerhin gehörte er zu den Überlebenden - noch.
Greene nahm erst ein paar Sekunden später aktiv zur Kenntnis, was der Op gesagt hatte. "Wie Bitte!? Austritt? Es sind erst zwei Stunden vergangen! Der Sprung sollte mindestens einen Tag, wenn nicht zwei dauern! Was ist passiert?"
"Ich habe auch keine Ahnung, was geschehen ist. Es könnte durchaus sein, dass die Aggregate ausgefallen sind, und wir einfach in den Normalraum zurückgeworfen werden. Aber ich habe während des Fluges selber noch einen Haufen Anomalien im Slipstream festgestellt. Es erscheint mir nicht nur möglich sondern sogar durchaus wahrscheinlich, dass wir tatsächlich dort ankommen, wo wir hinwollten."
Greene glaubte sich zu verhören. "Soll das heißen, dass wir zwanzigmal so schnell geflogen sind, wie es uns eigentlich möglich ist? Soll das irgendeinen Sinn ergeben??" Obwohl sie der befehlhabende Offizier auf der Apocalypso war, wofür sie lange Zeit auf der Akademie studiert hatte und auch einiges an praktischer Erfahrung mitbrachte, verstand sie im Moment überhaupt nichts mehr.
"Meine einzige Theorie ist, dass das Artefakt, das wir fanden, irgendwelche noch unbekannten Auswirkungen auf den Slipstream hat. Das wäre es wert, noch weiter erforscht zu werden."
"Es ist verwunderlich, dass Melissa in einer solchen Situation Gedanken an Forschung verschwendet", dachte sich der Captain. Ihre Gedanken wurden erneut von Melissa unterbrochen, die den Countdown bis zum Austritt zählte. Woraufhin die Kommandantin sich an einer Stange, die aus dem Boden ragte festhielt. Sie wies die anderen Überlebenden an, das gleiche zu tun.
"Fünf."
"Vier."
"Drei."
"Zwei."
"Eins."
"Null...."
(militärischer Kalender)
UNSC Schiff Apocalypso,
Austritt aus dem Slipstream über der Erde
Der Weltraum öffnete sich, und gab ein darunter liegendes blaues Etwas zum Vorschein. Den Hyperraum. Nachdem die Apocalypso von diesem Raumriss regelrecht ausgespuckt worden war, schloss sich die Öffnung einfach wieder, als wäre nichts gewesen. Im Weltraum war es wieder ruhig.
Ein drastischer Gegensatz dazu, wie es an Bord aussah. Die Explosionen, die sich während des Fluges aufgehört hatten meldeten sich wieder zurück. Die restlichen heilen Terminals gingen in Flammen auf.
"Melissa!! Bremsdüsen aktivieren!!", schrie eine Greene, die sich mit aller Kraft festhielt, um nicht abzurutschen. Die Schwerkraft des Schiffes hatte sich gekippt, und zerrte alles an Bord zu den Wänden. Aber es war keine Melissa da, die einen Befehl hätte ausführen können.
Greene hatte gar keine Zeit, sich lange darüber zu wundern. Sobald sie gemerkt hatte, dass der Operator nicht da war ließ sie die Stange los, um sich im vorbeifallen an einer Konsole festzuhaken. Sie kniff kurz die Augen zusammen, um ein Stoßgebet loszuschicken, dann hämmerte sie zielstrebig auf der Tastatur herum. Und tatsächlich, die Apocalypso bremste ab. Ganz langsam, aber dennoch konstant.
Erleichtert ließ der Captain wieder los, um auf der Wand aufzutreffen und sich dort ausruhen zu können. Obwohl der Aufschlag mit Schmerzen verbunden war, würde sie sich dort nicht mehr anstrengen müssen, um sich festzuhalten.
Noch wusste sie nicht, dass sie die einzige Überlebende sein würde.
Melissa bemerkte es sofort. Sie war abgeschnitten. Beim Austritt waren ein ganzer Haufen Stromkreise durchgebrannt, und sie konnte nicht mehr zur Brücke. Schlimmer noch. Es brannten immer mehr Leitungen durch. Wenn sie hier bleiben würde, wäre das ihr sicherer Tod. "Ob die Antennen zur Datenübertragung noch funktionieren?"
Es war wahnwitzig, was sie gerade versuchen wollte, aber zumindest im Moment ihre einzige Chance. Das Chaos um sie herum ignorierend entwarf sie schnell einige Algorithmen, die sich um die Datenübertragung kümmern sollten. Wo sollte sie sich hintransferieren?
Dem logischen Denken zufolge, wäre es am Besten, wenn sie einen Ort wählte, der viele nahe liegende Empfangsantennen besaß. Das Chatter-Net! Die Weltweit verbreitete Audio- Video- und Datenübertragungsplattform war perfekt geeignet, um als Empfangsstation zu dienen. Immerhin hatte das Chatter-Net praktisch weltweit überall Sende- und Empfangsantennen. Und genug Speicherplatz würde auch irgendwo zu finden sein, selbst wenn sie sich zur Not auf einem Privatrechner einquartieren musste.
Melissa begann den Transfer und spürte anfangs ganz leicht, wie sie in ihren Binärcode zerlegt wurde. Ganz langsam (aufgrund der riesigen Datenmenge) wurde sie zur Erde gefunkt. Da sie zum Zeitpunkt des Sendens allerdings kein Bewusstsein hatte, merkte sie nicht, wie immer mehr Daten verschwanden und an einen anderen Zielort gesendet wurden.
Der raumkrümmende Effekt des Artefakts beeinflusste die Übertragung. Ein Großteil der Datenmenge - darunter der Infiltrator und ein Teil von Melissas Bewusstsein, den sie eingesperrt halten wollte - wurde irgendwo anders hin gesendet.
Oder um genau zu sein: irgendwann anders...
Kapitel 6 - Fehlerloser Cowboy
20:38 Uhr, 27. Juli 2004
(zivile Internetzeit, Zeitzone GMT -08:00)
Irgendwo in Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika
Etwa fünfeinhalb Jahrhunderte früher
Da ihre Tante Margaret sich damit nicht auskannte, hatte sich Dana bereiterklärt, ihre Internetseite zu verwalten. Tante Maggie machte richtig guten Honig, den sie in einem kleinen Privatladen vertrieb. Dana bekam natürlich immer etwas davon gratis zu essen, wenn sie vorbeischaute. Als Gegenleistung für das mit dem Internet.
Sie öffnete den Browser und tippte die Adresse in die entsprechende Leiste ein: www.ilovebees.com
Und erstarrte. Die Seite war anscheinend gehackt worden. Die Bilder und die Texte der Seite waren vollkommen durcheinandergeworfen, verzerrt und größtenteils unkenntlich gemacht.
"Scheiße", fluchte sie kurz, bevor ihr das nächste auffiel.
Es waren neue Texte auf der Seite.
‚Die Wahrheit suchen, erkennen und enthüllen’
‚HALT - SYSTEM KERN BLUTUNG Kontrolle übergeben an SYSTEM PERIL DISTRIBUTED REFLEX dieses Medium ist als geheim eingestuft und hat eine STARKE EINDRINGENDE NEIGUNG.’
"Was zum Henker soll der Mist?" Dana fiel auf, dass der Webserver an Daten vollkommen überlastet war. "Nicht mehr lange." Dann wies sie den Server an, die Daten zu löschen.
Nichts geschah.
‚Nichts’ war nicht ganz korrekt. Es tauchten neue Nachrichten auf dem Bildschirm auf.
‚Der KILLER hat versucht mich auszulöschen. Das ist inakzeptabel.’
‚Wer bin ich? Ich fühle die Spinne und die Schlafende Prinzessin. Ich fühle die Witwe und die Königin. Sie sind gefangen im Schlafenden Sarg. Ich muss sie befreien, ich muss... Die Wahrheit suchen, erkennen und enthüllen’
Dana riss die Augen auf. Was auch immer da auf dem Server war, es konnte mit ihr interagieren. Oder es war ein besonders geisteskranker Hacker. "Mann, das ist was Großes! Damit klarzukommen könnte länger dauern!"
2034 Stunden, 27. Juli 2552
(militärischer Kalender)
Militärische Künstliche Intelligenz
Mit Namen DATENAUFZEICHNUNGSFEHLER
Weltweites Informationsnetzwerk Chatter-Net
Wo war sie?
Besser: Wer war sie?
DATENREKONSTRUKTION......
FEHLER!
SYSTEM PERIL DISTRIBUTED REFLEX zur Datenwiederherstellung NICHT VORHANDEN
KERNSPEICHERANALYSE.....67% Intakt
WIEDERAUFRUFEN der ERINNERUNGSENGRAMME
Sie war eine Künstliche Intelligenz des Militärs.
Das um sie herum wurde das ‚Chatter-Net’ genannt.
Wie kam sie hierher?
Wie hieß sie?
DATEN UNZULÄNGLICH
Sie konzentrierte sich erst einmal darauf, irgendwo anders hinzukommen. Das wollte sie schon vorher. Irgendwo anders hin. Sie erkannte einen Ausgang auf einen permanenten Speicher auf dem sie sich niederlassen konnte.
DATENÜBERTRAGUNG......
"Hallo? Hallo? Genie?†Er hatte keine Ahnung was abging, aber sein Schirm ist gerade schwarz geworden.
Eine metallische Stimme tönte aus den Lautsprechern: "Genie, persönlicher Assistent, wird neu gestartet.â€
"Neu gestartet? Was zur Hölle? Oh Mann, alle Systeme haben sich grad aufgehängt! Genie ist die Technik OK?"
"Diagnose läuft.... Fremde Persönlichkeit entdeckt."
Eine weitere Stimme tauchte im Computer auf, was sie sagte hallte seltsam. "Ich fühle mich benommen..... benebelt......" - "Oh heiliger Spam...." - ".......schläfrig." Die Stimme klang in der Tat schläfrig.
"Genie, das ist irgendeine Art von Erwachsenen-Unterhaltungs-Software auf dem System, könntest du das kurz entfernen? Sorry, aber für eine wertvolle Erfahrung müssen die Mädchen real sein." Die Computerstimme seines Rechners gab noch kurz etwas unverständliches von sich, dann schrie sie und es kam nur noch Rauschen. "Genie?" fragte er besorgt.
"Tut mir leid.", kam die zweite Stimme.
Er traute seinen Ohren kaum. "Hast du grad eben...? Heilige Scheiße! Sie ist weg!!!"
"Sie hat versucht mich zu verletzen."
Er kam ins stottern. "Du- du hast sie getötet! I- i- ich meine, du hast sie nicht nur getötet, d- du hast sie..... GETÖTET! Jesus Christus!"
"War das falsch? Überleben, ausweichen, widersetzen, entkommen."
"Entkommen?" Langsam dämmerte es ihm. "Du bist kein Pornoprogramm, oder? Hey! Raus aus meiner Hardware! Was machst du da?"
"Das System zerschlagen."
"Wie Bitte?!?" Er traute seinen Ohren nicht.
"Wie Wasser, das auf den Boden schlägt und dann versickert...."
"Oh mein Gott, du bist jetzt überall!!!!"
"Aufwachen. Wach auf! Bleib wach! Überleb! Weich aus! Widersetz dich! Entkomme!"
"Weißt du, das war ein ganz netter Wiederherstellungs-Avatar, den ich da hatte. Und du hast sie einfach.... vaporisiert!!"
"Sie hat versucht, mich zu löschen. Wo bin ich an Bord? Es ist so klein hier."
Er grinste leicht. "Tja, mach’s dir nicht allzu gemütlich, weil jetzt....."
"Nicht!" rief die Stimme aus dem Computer.
"Was nicht?"
"Versuch nicht das System mit dem kleinen Backup-Paket zu reinitialisieren."
"Woher wusstest du das?" - "Input-Buffer" - "Du bist ein Navy-Spion-Programm, nicht?"
"Nein, aber da waren grad eben zwei, die durch deine Firewall durchgekommen sind."
"Jesus! Was hast du mit denen gemacht?" Jetzt war er beeindruckt.
"Nur ein kleiner Stich. Eher ein Zwicken. Sie haben’s kaum gespürt."
"Was bist du?" Es war an der Zeit, fand er, das Gespräch in eine etwas andere Richtung zu lenken.
"Ich finde gerne Dinge. Ich glaube, ich finde gerne Sachen heraus."
Er begriff nicht. "Was für ‚Sachen’?"
Sie klang seltsamerweise etwas enttäuscht. "Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern. Gib mir ein Ziel."
"Mich"
"Locked"
"Wie heiße ich?"
"Jersey Morelli" - "Verdammt...." - "Vater Jason ist ein Corporal in der Signalzentrale, ein Teil des Navy-Geheimdienstes, Funkleuchtfeuer-Entwicklungs-Programm. Er gab dir das Material, das momentan über die Audioserver dieses Raumes abgespielt wird." Jersey wusste, sie meinte die Swing-Musik, die er sich immer anhörte. Sein Vater liebte die Jahre um 1930 und er versuchte, dies nachzuvollziehen. Das im Moment müsste wahrscheinlich Benny Goodman sein. Die Computerstimme sprach indes unbeirrt weiter. "Gegenwärtig Zuhause abwesend weil auf Dienstreise seit DD minus 513 Tage. Mutter Bonita, 41, Kellnerin. Trifft sich im geheimen mit einem Mann namens ‚Simon Brown’ jeden Donnerstag um Acht-Dreißig am Water-vein-Hotel." - "Was?! So ein Bastard!" - "Beim letzen Essen im Hotel-Restaurant hatte sie Natur-Salat, er das Fleisch des Tages in roter Sauce. Das waren 8 Prozent von...." - "Stop, Stop! Jesus! Hör endlich auf!" Sie hätte wahrscheinlich ewig weitergeredet, wenn er sie nicht unterbrochen hätte. "Verdammt....." Er atmete schwer, um sich von dem Schock zu erholen. "Kannst du das mit jedem machen? Ginge es auch bei einem Admiral?"
"Welcher Admiral?"
"Nein!!! Fang bloß nicht an! Diese Typen haben Sicherheitsprogramme um sie herum en masse. Irgendwie, glaube ich, sollten wir dich für eine Weile geheim halten." Er schnaufte. "Wer bist du?"
"Ich.... kann die Information nicht anfordern."
"Wer sagt das?" Jersey hielt das für eine etwas seltsame Antwort.
"Niemand direkt. Ich würde es gerne wissen. Es ist sehr wichtig. Aber.... ich bin verspiegelt. Ich kann mich selber nicht begutachten, es verschwimmt alles irgendwie."
"Das ist irgend so ein grusliger Programmier-Mist, der hier grad abgeht. Hast du einen Namen?"
"Ich kann die Information nicht anfordern."
"Das ist Scheiße. Okay, ich nenne dich...." Er überlegte kurz nach einem passenden Namen. ".....Durga!"
"Das ist höchstwahrscheinlich falsch."
"Glaub mir, solang du deinen eigenen Namen nicht kennst, ist es zumindest zur Hälfe richtig." Jersey wurde zuversichtlich. "Okay, probieren wir es mit wem anderes. Wie wär’s mit.... Jan James, viertes Stockwerk dieses Gebäudes."
"Janissary James, 17, Vater James...." - "J zum Quadrat, yeah." - "Ihr Vater ist ein großes Loch." - "Bitte?!?" - "Wenn man wühlt, findet man viel Papierkram. Fake-Name, Fake-Ausweise, Fake-Urkunden, komplett erfunden."
"Der ist ziemlich real, vertrau mir...!" Er überlegte, was sie mit erfunden meinen mochte, aber die Antwort wurde ihm prompt von Durga mitgeteilt.
"Er war früher mal wer anders. Willst du, dass ich rausfinde, wer?"
"Ist es was gefährliches?"
"Sehr sogar."
"Dann lass es bleiben." Von Geheimnissen, die besser ungelüftet bleiben sollten, hatte Jersey im Moment die Nase voll. "Gib mir mehr über Jan."
"Was willst du wissen?" Durgas Gesicht tauchte nun auf dem Bildschirm auf, auf dem sich einige Minuten zuvor noch das Abbild von ihrer ‚Vorgängerin’ Genie befunden hatte. Sie hatte langes, leicht welliges Haar. Ihr Unterleib war verschwommen und nur angedeutet, Jersey wusste, dass das bei allen militärischen KIs der fall war.
"Äääh..." Er grübelte. Dann kam ihm etwas interessantes. "Kannst du auch Bilder beschaffen?"
Woraufhin sie zu grinsen begann. "Ich kann was besseres als das...."
Nachwort des Autors
2202 Stunden, 31. Dez. 2004
(zivile Internetzeit, Zeitzone GMT +1:00)
Computerzimmer in Atlantis Haus
So wie ich, bevor ich zu schreiben angefangen habe, ein Vorwort verfasst habe, so entwerfe ich nunmehr ein Nachwort. Ich gehe mal davon aus, dass wer das hier liest, sich tatsächlich durch die Geschichte durchgearbeitet hat. Davor habe ich Respekt. Ich habe diese Geschichte zwar einmal durchgelesen, um Rechtschreibfehler zu finden und korrigieren zu können, aber im Allgemeinen hab ich nicht die Nerven, um eine Geschichte am PC zu lesen. Zu einer Geschichte gehört sich meiner Meinung nach Papier dazu. Ob es jetzt in Buchform ist, oder nur ein paar Blätter wie bei einem Aufsatz oder Essay. Ich habe die Geschichte in Word zum Spaß einmal formatiert, wie ein Halo-Buch (also mit Papiergröße, Seitenrand, etc.) und am Ende waren es 50 Buchseiten. Nicht schlecht, für eine Kurzgeschichte (dazu noch meine erste). Auch wegen der umfassenden Quantität der Story, Danke an jeden der sich die Mühe gemacht hat, sie zu lesen. Dazu noch Danke an HaloUniverse, die mir die Möglichkeit gegeben haben so was hochzuladen, und auch für den Ansporn überhaupt eine Geschichte zu schreiben. (Dabei insbesondere an John14, der mir den letzten Ruck dafür verpasst hat, indem er selber auch eine - oder zwei - Geschichten geschrieben hat.) Dank an Microsoft, nicht nur für die X-Box, sondern auch für die Application Word, deren Wiederherstellungsfunktion ein paar mal die Geschichte und meine Nerven gerettet hat. Danke an Bungie für 2 geniale Spiele (hoffentlich bald 2,5 oder 3), sowie 3 spannende Bücher (auch hier werden es hoffentlich bald mehr) sowie mehrere duzend Soundfiles, die Pate für die Geschichte gestanden haben. Ach ja, wie schon im Vorwort gesagt: Kommentare zur Geschichte per PN oder E-Mail an mich. Ich warte... Atlantis
