Halo: Geister von Onyx
Exklusive Leseprobe


Autor: Marc
25.813 Hits
19. Jul 2017
08:49:41 Uhr

Wenn demnächst mit "Geister von Onyx" der vierte Halo-Roman auf deutsch erscheint, legen viele Fans den Controller zur Seite, um sich mal wieder mit einem Buch zu beschäftigen. Um die Wartezeit bis zum Release ein wenig zu verkürzen, präsentieren wir euch hier mit freundlicher Unterstützung des Panini Verlags eine erste exklusive Leseprobe des Buches. Wie man sich ein extra Guthaben für Stargames besorgt, erfahrt ihr indes bei Gorilla online.

Halo Band 4 - Geister von Onyx

Kapitel 1


1135 Stunden, 3. Juli 2545

(militärischer Kalender)
51 Pegasi-B System, Ziel: Apache-Gebiet
Planet Pegasi Delta

Die Kapsel schlug auf, Metall glühte und zerbarst. In seinem Kokon aus Titan, bleierner Schutzbeschichtung und Tarnanstrich beobachtete SPARTANER-B292, wie vor seinen Augen schwarze Sterne explodierten.
Er schmeckte Blut auf seiner Zunge. Die letzte Luft entwich ihm aus den Lungen.
Toms harter Drill begann sich auszuzahlen: Er stieß die verbogene Tür der Kapsel auf und blinzelte in grellblaues Sonnenlicht.
Etwas stimmte nicht. Eigentlich sollte 85 Pegasi-914A eine lichtschwache gelbe Sonne sein. Diese hier aber war elektrisch blau, wie heißes Plasma.
Er sprang zur Seite, als die Explosion über ihn hinwegfegte. Die äußeren Schichten seiner Rüstung dampften und schälten sich ab wie Haut bei einem schweren Sonnenbrand.
"Euer Training muss in eure Instinkte einfließen. Übt solange, bis es Teil eures Körpers wird!", pflegte sein Ausbilder, Lieutenant Commander Ambrose, zu sagen.
Tom reagierte, ohne nachzudenken; lebenslanges Training steuerte seine Instinkte. Er brachte das MA5K-Sturmgewehr in Anschlag, hielt es tief und feuerte in Richtung des Plasmablitzes.
Erst als sich sein Blick geklärt und er seine Waffe nachgeladen hatte, warf er einen Blick auf die Oberfläche des Planeten. Sie sah aus wie die Hülle - rote Felsen, ein orange vernebelter Himmel. Tom war umgeben von den Narben Dutzender Einschläge, Kraterwülsten, und dreißig Meter entfernt sah er das im Sand versickernde Jackal-Blut.
Tom klappte seinen Zusatzarm aus und näherte sich vorsichtig den gefallenen Außerirdischen. Es waren fünf, und sie wiesen großflächige

7


Wunden an den unteren Extremit�ten auf. Dennoch schoss jedem noch einmal sicherheitshalber in den merkw�rdig eckigen, geierartigen Kopf, erst dann ging er in die Hocke und entfernte ihre Plasmagranaten und Schutzschilde.
Obwohl Tom eine vollst�ndig ausgestattete Infiltrationsr�stung trug, konnten deren geh�rtete Metalle und die photosensitiven Konsolen nur wenige Treffer einstecken, bevor sie ausfielen. Das Tarngewebe seiner R�stung stabilisierte sich jedoch rasch wieder, und sofort verschmolz er erneut mit der h�geligen Umgebung.
Tom hatte, wie jeder SPARTANER III, w�hrend seiner Ausbildung ein umfangreiches Training im Umgang mit feindlicher Hardware durchlaufen, deshalb konnte er improvisieren. Er befestigte einen der gegnerischen Schutzschilde an seinem Unterarm. Solange man sich duckte und die Beine abdeckte, boten diese Abschirmungen einen exzellenten Schutz, f�r gr��ere UNSC-Soldaten waren sie allerdings nur sehr beschr�nkt geeignet.
Das gr�nlich schimmernde Display erwachte zum Leben. Hundert Kilometer �ber ihm war der baseballgro�e Stealth Tactical Aerial Reconnaissance Satellite - ein getarnter Lufterkundungssatellit, kurz STARS genannt - auf Sendung gegangen. Ein einzelner blinkender Punkt erschien, derToms Position darstellte. Er war f�nf Kilometer s�dlich von seinem Hauptziel entfernt gelandet.
Er suchte den Horizont ab. In der Ferne hob sich auf der felsigen Oberfl�che die Fabrikstadt der Allianz mit ihren riesigen Schornsteinen und pulsierenden blauen Plasmaringen wie ein gigantisches, rost�berzogenes Schloss ab. Jenseits der Fabrik lag das lavendelfarbene Ufer eines giftigen Sees.
Weitere Punkte erschienen auf dem Display, ein Dutzend, zwei Dutzend �€¦ schlie�lich waren es mehr als hundert. Der Rest der Beta- Kompanie war eingetroffen. Genau genommen 291 Spartaner. Neun hatten es nicht geschafft, waren entweder beim Wiedereintritt in die Atmosph�re, beim Aufschlag oder von feindlichen Truppen get�tet worden, noch bevor sie ihre Kapseln verlassen konnten.
Nach Abschluss der Mission w�rde er die Dienstliste �berpr�fen, um festzustellen, wer gefallen war. Doch im Moment schloss er solche Gedanken in eine dunkle Kammer seiner Seele ein.

8


Tom seufzte erleichtert, als er auf seinem Bildschirm acht X-Symbole, die f�r die Black Cat-Gefechts- und Erkundungsfahrzeuge standen, kurz aufblinken und dann wieder verschwinden sah. Nach Abschluss der Operation TORPEDO w�rden sie die einzige M�glichkeiten sein, diesen Planeten zu verlassen.
Ein Text erschien auf seinem Display: "Team Foxtrott r�ckt auf Vektor Null Acht Sechs vor und stellt Flankenschutz f�r Team India." Eine Antwort war nicht n�tig. Die Befehle wurden von STARS �ber ihnen ausgesandt, und jeder Bruch der Funkstille w�rde ihre Position verraten.
Drei der Punkte auf seinem Bildschirm blinkten auf, und kleine Nummern erschienen. B091 war Lucy, B174 war Min und B004 stand f�r Adam. Seine Freunde. Das Einsatzteam Foxtrot.
Tom bewegte sich vorw�rts, fand einen gro�en Felsen und versteckte sich hinter ihm, um auf seine Truppe zu warten.
Er konzentrierte sich auf seinen Auftrag und versuchte sich nicht von seinem rasenden Herzschlag ablenken zu lassen. Ein weiteres Mal �berdachte er Operation Torpedo. Pegasi Delta war ein St�tzpunkt mit einer Fabrik der Allianz. Die Ozeane auf dieser winzigen Welt enthielten viel Deuterium und Tritium, das in ihren Plasmareaktoren verarbeitet wurde. In der Fabrik wurden diese Stoffe weiter angereichert, um ihre Schiffe damit zu betanken.
Diese feindliche Anlage am Rand des UNSC-Territoriums wurde damit zum vordringlichen Ziel, da der Feind von hier aus leichten Zugang auf den von Menschen besiedelten Weltraum hatte.
Es hatte schon eine ganze Reihe von Versuchen gegeben, dieses Ziel auszuschalten. UNSC-CENTCOM hatte aus dem Slipstream nukleare Raketen abgeschossen. Das Plutonium gab jedoch Chernkov-Strahlung Beim Wiedereintritt in den normalen Raum ab, was alle Tarnungsbem�hungen zunichte gemacht hatte. Die Allianz hatte alle Raketen fr�hzeitig entdeckt und vernichtet.
Ein langsamerer Nuklearangriff aus dem Normalraum h�tte ebenso wenig Sinn gemacht, da sich einfach zu viele Allianzschiffe gleichzeitig um den Mond bewegten. Eine regul�re Invasion oder gar der Einsatz der Helljumper-ODSTs waren indiskutabel. Die UNSC hatte nur einen

9


Versuch, um die Fabrik zu zerst�ren, bevor der Feind seine Abwehrkr�fte massiert aufbieten w�rde.
Und hier kamen sie ins Spiel.
Die dreihundert Spartaner der Beta-Kompanie waren vor sieben Stunden von der All Under Heaven in den Slipstream bef�rdert worden.
Sie hatten einen kraftraubenden Weg hinter sich, waren ungesch�tzt wieder in den normalen Raum eingetreten und dann brennend wie ein Komet zur Oberfl�che von Pegasi Delta niedergegangen.
Aus dem freundlichen Willkommensgru� der f�nf Jackals schloss Tom, dass sie entdeckt worden waren. Wahrscheinlich aber ahnte die Allianz noch nichts vom wahren Ausma� des Angriffs. Sie w�rden schnell handeln und jedes noch verbliebene �berraschungselement nutzen m�ssen, damit der Plan gelang, die Fabrik - und falls m�glich auch die sekund�ren Ziele wie Munitionsdepots und Methanreserven - in die Luft zu jagen.
Sie konnten es noch immer schaffen. Sie mussten einfach. Die Zerst�rung dieser Anlage bedeutete, dass sich die L�nge der Nachschubwege vom Allianz-Gebiet zum UNSC-Territorium verdreifachen w�rden.
Hierf�r hatte Tom seit seinem sechsten Lebensjahr den Drill ertragen. Aber waren die Jahre der Entbehrungen, der Kriegsspiele und schulischen Ausbildung wirklich ausreichend gewesen?
Kies knirschte neben ihm. Das Gewehr im Anschlag wirbelte er herum und sah Lucy.
Jeder SPARTANER III sah in der halbautomatischen Infiltrationsr�stung gleich aus. Das eckige, bewegliche Design der SPI-R�stung war je zu einem Teil Panzerung, taktische Ausstattung und Cham�leon- Anzug. Tom konnte Lucy nur an ihren kurzen vorsichtigen Schritten wahrnehmen.
Er machte die "zwei Finger �ber dem Visier"-Geste, den uralten Willkommensgru� der Spartaner. Sie reagierte mit einem knappen Nicken.
Tom reichte ihr einen Jackal-Schild und zwei Plasmagranaten.
Als N�chster traf Adam ein, zehn Sekunden sp�ter.
Nachdem alle ihre Schutzschilde �berpr�ft hatten, gab Tom mit einigen kurzen, pr�zisen Handbewegungen den Befehl, in einer Bogenformation loszumarschieren. Unauff�llig, aber so schnell wie m�glich.

10


Pl�tzlich erzitterte der Boden. Feuer blitzte am Himmel auf, ein Schatten zog vorbei und verschwand. Zwei tr�nenf�rmige Allianz-Maschinen dr�hnten �ber sie hinweg.
Eine Plasmawand brach einhundert Meter hinter ihnen auf, ein Inferno, das Toms Team geradewegs entgegenraste. Tom sprang schnell zur Seite, aktivierte seinen Jackal-Schild und hielt ihn den dreitausend Grad hei�en Flamen entgegen, die sonst seine R�stung wie Butter geschmolzen h�tten. Das Kraftfeld begann wei� zu flackern und die Haut auf seinen Handfl�chen warf Blasen.
Das Plasma raste �ber sie hinweg, wurde d�nner und verpuffte schlie�lich. Die Luft k�hlte ab.
Die feindliche Luftunterst�tzung war bereits im Einsatz. Das machte die Situation hundertmal schlimmer.
Blinzelnd schaltete Tom die Warnanzeige des Bildschirms von TACMAP Auf TEAMBIO um. Blutdruck und Puls aller Mitglieder von Team Foxtrot waren hochgeschnellt. Doch alle Anzeigen waren gr�n. Sie lebten. Gut.
Er rannte los. Tarnung hatte nun keine Priorit�t mehr. Das Einzige, was jetzt noch z�hlte, war die Fabrik zu erreichen, wo man sie nicht unter Feuer nehmen konnte.
Lucy, Adam und Min schlossen sich ihm an und sprinteten, fast drei�ig Kilometer pro Stunde schnell, mit langen kraftvollen Schritten �ber das Gel�nde.
Rote Ovale tauchten auf Toms TACMAP auf: ein weiterer Angriff der Allianz. Mehr als beim ersten Mal. Drei �€¦ sechs �€¦ zehn �€¦ Tom blickte nach beiden Seiten und sah seine Kameraden. Hunderte rannten �ber den aufgerissenen Boden. Der Staub ihrer Schritte vermischte sich am Himmel mit den Schwaden der Plasmaattacken.
Drei Spartaner blieben zur�ck, drehten sich um und brachten M19-B SAM-Raketenwerfer in Stellung. Sie feuerten. Die Raketen schnellten nach oben und zogen lange Rauchschwaden hinter sich her.
Die erste prallte gegen den Schild eines herannahenden Schiffes.
Sie explodierte, besch�digte das Schiff zwar nicht, lie� es aber mit seinem Nachbarn kollidieren. Beide Schiffe taumelten zun�chst, verloren f�nfzig Meter an Flugh�he, fingen sich dann wieder. Ihre Fl�gel

11


aber hatten schon den Boden ber�hrt, was dazu f�hrte, dass ihre bereits geschw�chten Schilde versagten und sie in einem Feuerball vergingen.
Auch die beiden anderen Raketen schlugen in ihre Ziele ein, lie�en deren Schilde aufgl�hen, konnten aber sonst nichts anrichten. Die beiden Schiffe brachen ihre Angriffe ab.
Ein kleiner Sieg.
Tom fiel in einen langsameren Trott und konnte beobachten, wie die sechs verbliebenen Schiffe sich neigten, ihre Plasmaladungen abfeuerten, dann aufstiegen und im Staub verschwanden.
Die Plasmaladungen kamen Tom wie lang gezogene, mit kochenden Licht gef�llte Edelsteine vor. Als sie den Boden ber�hrten, explodierten sie mit einer Geschwindigkeit von dreihundert Kilometern in der Sekunde, angetrieben von der Hitze und Wucht des Aufpralls.
Links bemerkte Tom eine Feuerwand. Sie lie� die Tarnelemente seiner R�stung blau und wei� aufleuchten. Aber er bewegte sich nicht. Er beobachtete wie versteinert, wie die anderen f�nf Flammenherde gro�e Gruppen von Spartanern einschlossen.
Die immer noch kochenden Plasmaeruptionen ebbten endlich ab. Die Rauchwolken k�hlten sich zu einem dunklen Nebel ab und hinterlie�en verkohlte Knochen auf gl�serner Erde.
Auf seiner TACMAP erloschen zahlreiche Punkte.
Lucy sprintete in Toms Richtung. Ihr Anblick holte ihn zur�ck in die Gegenwart, und er rannte los. Sp�ter w�rde er genug Zeit f�r Angstgef�hle haben. Und f�r Rache. Ja, wenn sie diese verdammte Fabrik in die Luft gejagt hatten, w�rden sie blutige Rache nehmen!
Tom wandte seinen Blick von der TACMAP in seinem Helm ab und betrachtete ihr prim�res, jetzt nur noch f�nfhundert Meter entferntes Ziel.

12


Ihr wollt mehr? Dann solltet ihr jetzt zum Buchh�ndler eures Vertrauens gehen und "Geister von Onyx" vorbestellen. Das Buch von Eric Nylund bekommt ihr dort unter der ISBN 3-8332-1458-9 f�r 9,95€. Nat�rlich k�nnt ihr euch das Buch auch wie gewohnt in unserem Partnershop versandkostenfrei bestellen.
Die Clan-Charts
präsentieren die


Die beliebtesten Clans

Clan Nemesis Xbox Clan 20.139 Klicks
M und M Funclan Xbox Clan 18.705 Klicks
Xbox Offensive Xbox Clan 15.840 Klicks
Halozination Xbox Clan 12.399 Klicks
Boot Camp Clan Xbox Clan 12.316 Klicks

Die neusten Clans

Kimme + Korn Multi Clan 11.01.2013
Xtreme Gamer Squad eSports Multi Clan 11.01.2013
Saiko Revolution Gaming Multi Clan 11.01.2013
Order 66 Multi Clan 11.01.2013
The Legion Xbox Clan 11.01.2013

Wie gefällt euch die Halo 5 Beta?

Sehr gut!

48.9% (23 Stimmen)
Ganz ok.

25.5% (12 Stimmen)
Mies!

17% (8 Stimmen)
Nicht mein Ding.

8.5% (4 Stimmen)
Stimmen gesamt: 47
Umfrage beendet!

Umfragearchiv