Kein anderes Videospiel ist so stark mit der Xbox verbunden, wie das Anfang 2002 in Deutschland erschienene Halo. Kaum ein anderes Spiel konnte bereits etliche Monate vor Release von sich reden machen, wie das von Bungie entwickelte Aktionspektakel. Superbe Grafiken und eine starke Gegner-KI sollten schon alleine Argumente sein, sich deswegen eine Xbox zuzulegen. Und auch jetzt noch zählt das erfolgreichste Xbox-Spiel aller Zeiten zu eines der besten Spiele auf der Konsole. Während sich die Freunde des PC noch auf die junge Windows-Umsetzung des ersten Teils stürzen, warten Xbox-Spieler bereits auf Halo 2, dass Herbst 2004 weltweit in den Regalen stehen soll - da ist es nur logisch, das Fans zittrige Hände bekommen. Wir wollen euch an dieser Stelle daher noch einmal mit den wichtigsten Infos rund um Halo 2 versorgen, das allen anderen Titeln auf beliebigen Spielemessen mühelos die Schau stehlen konnte.

Es geht weiter
"Ist das das Ende?" - "Nein, es hat erst begonnen." Das waren die Worte, die uns am Ende von Halo auf einen Nachfolger warten ließen. Halo war zerstört und der Masterchief entkam als einzigster dem Inferno. Doch der Kampf um die Erde wird erst noch bevorstehen, denn die außerirdische Allianz, die Covenants, macht sich auf den Weg zum blauen Planeten, um jetzt endgültig die Menschheit auszurotten. Natürlich kann der Spieler in Form des Masterchiefs dies nicht zulassen. Wie aus dem ersten grandiosen Trailer bekannt, fliegt die Raumkapsel in atemberaubender Ingamegrafik der Erde entgegen, der Masterchief schnappt sich sein Sturmgewehr und bereitet sich auf die Landung vor. Durch das dicke Glas des Raumschiffs erkennt man die Kontinente und Meere der Erde, riesige Raumschiffe der Allianz gleiten bedrohlich darüber hinweg und überall auf der Oberfläche sind Explosionen zu sehen: die Invasion ist in vollem Gange.

Willkommen in Teil 2
Die größte Veränderung im Gegensatz zum ersten Teil ist sicherlich der Schauplatz. War der Ringplanet Halo noch recht interessant, ist die Erde sicherlich ein ganz anderes Kaliber, denn somit ist die Spielewelt um einiges realer und urbaner geworden. Gleich nach der Landung findet sich der Masterchief in der afrikanischen Metropole Mombassa wieder, die bis jetzt als einzigst gesicherter Schauplatz auf der Erde gilt. Somit wird es zwischen Häuserschluchten und auf endlos langen Freeways genügend Platz für abwechslungsreiche Gefechte geben. Dabei wird sicherlich auch die zerstörbare Umgebung eine Bereicherung für das Gameplay sein, wodurch sich den Entwicklern viele neue Möglichkeiten bieten werden.
Ob überhaupt und wenn ja, welche anderen Schauplätze in Halo 2 eine Rolle spielen werden, bleibt indes Geheimnis der Entwickler. Da aber das Design der neuen Fahrzeuge auf einen Einsatz vom dichten Regenwald bis hin zur Wüstenlandschaft schließen lassen, stehen uns sicherlich noch einige Überraschungen bevor. Fest steht jedenfalls, dass es den Masterchief auch auf eine Mond-Basis verschlagen wird und um den Namen des Spiels zu rechtfertigen, auch ein neuer Ringplanet auftauchen wird.

Die neue Referenz?
Auch optisch scheint Halo 2 neue Maßstäbe zu setzten. Schon in den Introvideos kann man sich von den erstklassigen Gesichtsanimationen überzeugen: die Lippen der Charaktere bewegen sich, Mimik und Körpersprache sind realistisch und vor allem die hochauflösenden Texturen lassen den Betrachter erstaunen. Weiterhin beeindruckt das Spiel durch gigantische Explosionen und gelungene Lichteffekte. Dank Bump-Mapping und dieser dynamischen Licht- und Schatteneffekte sieht der Masterchief einfach nur himmlisch aus und soll dabei nicht mehr Rechenleistung benötigen, als sein altes Ebenbild aus dem ersten Teil. Das sog. "Self-Shading" ermöglicht zudem, dass die Figur nicht nur Schatten auf die Umgebung, sondern auch auf sich selbst wirft.
Auch tontechnisch sollte eigentlich nichts schiefgehen, denn für den Soundtrack arbeitet das gleiche Team, was schon für ihre Arbeit im ersten Teil mit Auszeichnungen nur so überschüttet wurde.

Neue Features braucht das Land
In Halo 2 soll es laut Bungie von Neuigkeiten nur wimmeln. So wird der Masterchief eine Menge neuer Manöver intus haben. Z.B. wird er um die Ecke schauen können und in manchen Passagen wird er beweisen müssen, dass es sich auch in schwerer Montur gut schleichen lässt. Um heiklen Situationen zu entkommen, kann der Protagonist jetzt auch seine Geschwindigkeit im Kampf verdoppeln, was sich aber zu Ungunsten der Schussfrequenz äußert.
Natürlich kommen auch neue Waffen zum Einsatz. Leider ist darüber allerdings noch nicht sehr viel bekannt geworden. Fest steht nur, dass das Sturmgewehr wieder mit von der Partie sein wird. Dieses wurde aber für den Einsatz im Großstadtdschungel modifiziert und bekommt ein aufmontiertes Fernrohr für die Lokalisierung entfernter Gegner: für die dadurch erreichte Zielgenauigkeit muss man aber eine geringere Feuergeschwindigkeit in Kauf nehmen. Daneben wird es das SMG (Sub Machine Gun), welches schnell aber ungenau feuert, und fest installierte Maschinengewehre geben. Neu ist auch die Möglichkeit, mit zwei Waffen gleichzeitig den Aliens Einhalt zu gewähren.
Apropos Aliens. Diese werden sich in Halo 2 noch etwas schlauer verhalten, je nach Situation reagieren, den Spieler einkreisen, ihn aus sicherer Entfernung aufs Korn nehmen und aus Verstecken auflauern, Verstärkung rufen usw. Aber die verbesserte künstliche Intelligenz kommt nicht nur der außerirdischen Allianz zugute. Auch die Marines nutzen die Umgebung zu ihrem Vorteil und verhalten sich als Team besser.
Die Gegner an sich werden auch vielfältiger. Sicher zugesagt haben ihren Auftritt in Halo 2 die Brutes, die stärker und besser bewaffnet sind, als die ähnlichen, aus dem ersten Teil schon bekannten, Hunter. Konzeptstudien lassen bis jetzt nur auf harte Endgegner schließen. So trifft man z.B. auf riesige Aliens, deren Körper mit Fell, Haut und Maschinenteilen überzogen sind. Außerdem lernt der Masterchief im Spielverlauf die geistigen Führer der Covenants, die Prophets, kennen, die im Grunde hinter dem ganzen Ärger stehen.
Aufgestockt wurde auch der Fuhrpark von Halo 2. Der M12, oder auch Warthog genannt, dient wieder für die schnelle Überbrückung langer Strecken. Dieser taucht aber in verschiedenen Versionen auf: in Tarnfarbe, als winterfestes Kettenfahrzeug oder als Truppentransporter. Neben dem neuen ATV (All Terrain Vehicle), das eine Art einsitziger Buggy ist, wird aber auch die Luft wohl mit neuen Flugobjekten bereichert.

Onlinefreuden
Natürlich wird die neue Xbox-Referenz auch eine Unterstützung für Xbox Live mitbringen. Bungie plant eifrig an einem genialen Online-Modus: Gerüchte sprechen von groß angelegten Schlachten zwischen Menschen und Covenants. Aber auch Spieler ohne Xbox Live will man bestens bedienen. So sollen nun Bots, wie von vielen Fans gewünscht, integriert werden und der beliebte Koop-Modus aus Teil eins bleibt hoffentlich weiterhin bestehen.