)
)
)
)
Das Erbe von TroyFan Fiction von Atlantis Autor: Paul 8.680 Hits |
27. Jan 2006 12:29:02 Uhr |
2034 Stunden, 27. Juli 2552
(militärischer Kalender)
ONI-Sektion 2 Büro, geheimer Militärstützpunkt
Irgendwo in Australien
Die Rollläden waren heruntergelassen, das Zimmer abgedunkelt. Nicht schwarz, grade nur so dunkel, dass man noch alles erkennen konnte.
Herzog setzte sich in den Sessel, drehte das Computerterminal zu sich her und startete das Programm für die Kommunikationsverbindungen. Er wartete einige Sekunden, dann hob auf der anderen Seite der Leitung jemand ab.
Aber er hörte nichts. "Hallo? Hallo, ist irgendjemand da?" rief er mit seiner kränklichen Stimme eines alten Mannes.
"Quartiermeister, Hilfeabteilung hier. Mein Name ist Maria, kann ich ihnen irgendwie helfen?" Stellte sich die Frau am anderen Ende mit stoischer Gelassenheit vor. Offenbar war sie routiniert, bei einem eingehenden Anruf diese Worte zu sagen - verständlicherweise.
"Ich weiß es nicht. Aber sie könnten es auf jeden Fall versuchen. Ich hatte gerade ein Telefonat mit jemandem dort bei ihnen - es muss so vor anderthalb Stunden oder so gewesen sein - und sie hat mich auf Warteschleife gesetzt und dann endlich werde ich zu jemandem durchgeschalten - oder vielleicht war es auch das selbe Mädchen, was weiß ich - und dann auf einmal ist die Leitung tot und jetzt muss ich wieder von vorne anfangen - mit dem Beleg und allem!" Man konnte Herzogs Verärgerung an seiner Stimme problemlos erkennen.
"Wie kann ich ihnen helfen, Sir?" fragte Maria am anderen Ende anteilnahmslos. Herzog konnte sich fast schon bildlich vorstellen, wie sie mit den Augen gerollt haben muss.
Aber er ließ sich davon nicht beirren. "Ja, also die Sache ist die, ich sitze in meinem Bereitschaftsraum, bearbeite vielleicht meine Unterlagen am Computer, das geht niemanden außer mich etwas an, und es interessiert mich nicht welche Tageszeit es ist, aber ganz besonders wenn es spät in der Nacht ist... und urplötzlich tauchen diese Typen in der Tür auf und fangen an mein Zeug wegzuräumen!" Herzog steigerte sich in jedes einzelne Wort seines Satzes hinein.
Es folgte wieder eine kurze Pause, bevor seine Gesprächspartnerin antwortete. "Und ich nehme an, diese.... Typen.... waren Navy-Personal?"
"Ja, genau! Marines!"
"Wann genau hat dies stattgefunden?" fragte Maria gelangweilt. Sie war sich nicht bewusst, dass an Herzogs Ende der Leitung nur Rauschen ankam.
Dieser verzog das Gesicht. "Was?! Ich kann kein verdammtes Wort verstehen! Das erste was ich heute nach diesem Gespräch mache, ist beim CPA anrufen und mich über die lausige Tonqualität heute beschweren! Zuerst gehen alle Lampen aus, jetzt verstehe ich kaum ein Wort was Sie sagen!"
"Ich bin sicher, die Chatter-Protokoll-Autorität würde sich darüber freuen, von ihnen zu hören, Sir." Sagte das Mädchen am anderen Ende mit beißendem Sarkasmus.
Herzog kam sich sichtlich verarscht vor. "Ja, verdammt noch mal, das würden sie! Ich zahle meine Steuern, und das immer pünktlich! Das kann ich ihnen sagen! Letztes Jahr hatte ich dieses kleine Plätzchen in Hellespont...."
"Troy, Sir?" unterbrach sie ihn.
"Was? Ja, genau...Troy!" Unbewusst schrie Herzog schon fast in den Hörer hinein.
Maria versuchte alles zu wiederholen. "Also diese Navy-Angestellten..."
"Marines!"
"Dieses Marine-Eindringen in ihre Studien geschah auf Troy, Sir?"
Herzog wunderte sich wie inkompetent und schwer von Begriff die Belegschaften heutzutage waren. "Ja, das ist genau das, was ich ihnen gerade erklärt habe!!" Er nahm noch einmal Luft, bevor er weitersprach. "Also ich bin in meinem Haus auf Troy, es ist mitten in der Nacht, und auf einmal kommen diese kampferprobten Muskelpakete herein und stoßen und zerren mich mit Waffengewalt heraus! Mit Waffen, stellen Sie sich das mal vor! Und sie brachten mich zu einem Transporter, wo ich doch nichts weiter als meinen verdammten Bademantel anhatte! Auf jeden Fall hatte ich einige Akten, einige wichtige Familien-Akten, und sie haben mir versprochen, dass sie mir zugesendet werden. Ich habe es geschafft, diese Zombies lange genug aufzuhalten, sodass ich mir einen Zettel beschrieben habe.... verstehen Sie? Einen Beleg! Und dann habe ich diesen groben Marine dazu gebracht ihn zu unterschreiben! Diesen..." Er überlegte kurz. "... Lance-Corporal! Und nun sitze ich hier, drei Monate später, und kein Anzeichen von meinen Akten! Kein einziges!"
Es folge wieder eine Pause seitens von Maria, bevor sie in einem verwunderten Ton fortfuhr. "Sie beschweren sich... über die Evakuierung von Troy, Sir?"
Herzog wurde bewusst, dass das so etwas seltsam klang, also wollte er es erklären. "Also ich will nicht bestreiten, dass es einen guten Grund für die ganze Angelegenheit gab... zweifellos. Aber der Punkt ist der: Ich habe einen Beleg!"
Maria schnaufte so laut auf, dass es selbst Herzog über das Chatternetz hören konnte. "Und der Name auf dem Beleg?"
"Marine Lance-Corporal Janet Adams, ich war sehr genau, als ich das aufgeschrieben habe."
"Einen Moment, Sir." Es piepte kurz. Herzog konnte es kaum glauben. Er war wieder auf der Warteschleife.
In diesem Moment klopfte es an der Tür von seinem Büro. Noch bevor er antworten konnte, trat bereits ein junger Unteroffizier in seiner blauen Standarduniform ein.
"Irgendwelche Informationen bisher?", fragte Herzog, auf einmal mit einer viel helleren Stimme und ebenso ruhig und gelassen.
Sein Untergebener sah sich kurz im Raum um, wunderte sich über die fehlende Beleuchtung, wandte sich dann aber sofort wieder Herzog zu. "Ein Haufen Chatter im Netz, Sir. Wie es aussieht ist ein Schiff aus dem Orbit gefallen."
Herzog blinzelte. "Ein... Schiff?"
"Eines von unseren", erklärte der Offizier. "Die Apocalypso."
"Jesus...." Sein Vorgesetzter war sichtlich erleichtert. Er hatte schon angenommen....
Der andere biss sich auf die Unterlippe. "Verzeihen Sie, Sir, ich hätte mich genauer ausdrücken sollen."
Der Computer piepte erneut und es meldete sich wieder Maria. "Es tut mir Leid, ihnen das mitteilen zu müssen, aber Corporal Adams ist bereits vor fast zwei Monaten im Einsatz gefallen."
Herzog nahm wieder seine senile alte Stimme auf. "Oh.... aber... ich habe einen Beleg."
Maria schnaufte erneut. "Nun gut. Ich werde dies an meine Vorgesetzten weiterleiten."
"Also, ich weiß das wirklich zu schätzen. Ich bin mir schon bewusst, dass meine Familienunterlagen nicht die oberste Priorität der Navy sind, aber..."
"Wie... entgegenkommend von ihnen, Sir!", kam erneut eine sarkastische Bemerkung von dem Mädchen an der anderen Leitung.
Herzog fuhr fort. "....aber sie bedeuten MIR sehr viel. Und ich habe einen Beleg!"
Sie war sichtlich froh, dass das Gespräch nun zu Ende war. "Danke, Sir. Ihre Anfrage wurde archiviert und die Informationen, die in diesem Fall relevant sind, werden zur CP Adresse gesendet."
Herzog lächelte. "Danke noch mal. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass..." Weiter kam er nicht.
Maria hatte keine Lust, dass er wieder ins Reden kommen würde, also unterbrach sie ihn mit einem "Gute Nacht" und legte danach sofort auf.
Es tutete in der Leitung und nach einigen Sekunden beendete auch Herzog das Telefonprogramm auf seinem Computer.
Besonders danken, für das Möglichmachen dieser Geschichte, möchte ich jedem, der mir positives feedback zu den "Bienen von Troy" gegeben hat.
Das schließt euch bei Halo Universe mit ein (insbesondere Jenkins, der mir ja auch mit Week 11 helfen will, gell Jenks^^) aber besonders Katz und Lisa aus meinem privaten Freundeskreis, die - obwohl nicht so grosse Halo-Fans - meine Geschichte verschlungen haben, und mich zum weiterschreiben ermutigt haben.
Danke an euch.
Seite 4 von 4 
