Halo: Erstschlag
Gewinnspiel und exklusive Leseprobe


Autor: Marc
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01. Aug 2005
15:40:57 Uhr

Halo Band 3 - Erstschlag

Kapitel 1


0622 Stunden, 30. August 2552
(militärischer Kalender)
UNSC-Schiff Pillar of Autumn, Epsilon-Eridani-System
in der Nähe der Reach-Station Gamma
Geschickt warf Frederic, SPARTANER-104, sein Kampfmesser in die Höhe. Die schwere MJOLNIR-Rüstung schien ihn nicht zu behindern, und die Klinge vollführte komplizierte Drehungen.
Die wenigen, auf dem Deck verbliebenen Navy-Angehörigen erbleichten und wandten den Blick ab - wenn ein Spartaner mit seinem Messer hantierte, waren Todesfälle nicht selten.
Fred war nervös, was nicht nur von der typischen Anspannung herrührte, die jede Mission begleitete. Aber der ursprüngliche Auftrags des Teams - die Eroberung eines Allianz-Schiffs - war mit Beginn der neuen gegnerischen Offensive gestoppt worden. Die Allianz war auf dem Weg nach Reach, dem letzten bedeutenden Militärstützpunkt des Raumkommandos der Vereinten Nationen. Fred fragte sich, was Bodentruppen bei einem Kampf Schiff gegen Schiff ausrichten sollten. Das Messer drehte sich immer noch.
Um ihn herum luden Kameraden ihre Waffen, suchten ihre Ausrüstungsgegenstände zusammen und bereiteten sich auf den Kampf vor. Seit der Captain des Schiffes den Teamleiter, SPARTANER- 117, persönlich instruiert hatte, waren sie noch motivierter als zuvor. Auch auf Fred traf das zu. Nur Kelly hatte ihre Ausrüstung schneller verstaut als er.
Er fing sein wieder im Fall begriffenes Messer auf - das geschliffene Ende traf auf seinen gepanzerten Finger, ohne Schaden anzurichten. Er balancierte es aus. Mehrere Sekunden lang stand das Messer völlig reglos mit der Spitze auf Freds Fingerkuppe.

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Eine leichte Veränderung der Schwerkraft an Bord der Pillar of Autumn sorgte dafür, dass die Klinge zur Seite kippte. Fred fing seine Waffe auf und schob sie mit einer geschmeidigen Bewegung zurück in den Gürtel. Sein Magen fühlte sich kalt an, als ihm bewusst wurde, was die Veränderung der Schwerkraft aller Voraussicht nach zu bedeuten hatte: Das Schiff hatte seinen Kurs geändert - eine weitere Komplikation.
Master-Chief SPARTANER-117 - John - marschierte zum nächsten Interkom, wo Captain Keyes’ Gesicht bereits den Bildschirm füllte.
Fred bemerkte eine leichte Bewegung auf seiner rechten Seite - Kelly gestikulierte unauffällig mit ihrer Hand. Er stellte eine private Funkverbindung zu seiner Kameradin her.
"Sieht nach einer weiteren Überraschung aus", sagte sie. "Korrekt", antwortete er. "Eigentlich hatte ich davon schon genug für eine Mission."
Kelly lachte leise.
Fred beobachtete die Unterhaltung zwischen John und Keyes.
Jeder Spartaner - man hatte sie als Kinder ausgesucht und für militärische Höchstleistungen präpariert - war einer biochemischen, genetischen und kybernetischen Optimierung unterzogen worden.
Seitdem konnte ein Spartaner den Fall einer Nadel in einem Sandsturm wahrnehmen.
Und sie alle wollten jetzt wissen, was ihnen der Captain mitzuteilen hatte. Wenn man euch schon in die Hölle schickt, hatte CPO Mendez, der erste Ausbilder der Spartaner einmal gesagt, soll man euch wenigstens vernünftig über die Beschaffenheit jener Hölle informieren.
Captain Keyes wirkte ernst, während er eine verbotene Tabakpfeife in der Hand hielt. Obwohl seine Stimme ruhig klang, als er die Situation schilderte, hielt er die Pfeife so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
Einem einzigen Raumschiff, das an einer Orbitalstation über Reach angedockt hatte, war es nicht gelungen, rechtzeitig seine Navi-

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gationsdatenbank zu löschen. Und wenn die NAV-Daten dem Feind in die Hände fielen, hatte er eine exakte Wegbeschreibung zur Erde.
"Master-Chief", sagte der Captain. "Ich vermute, dass die Allianz sich mit präzisen Slipspace-Sprüngen an das Raumdock heranbringen wird. Sie werden möglicherweise versuchen, Truppen auf der Station abzusetzen, bevor die Super-MAC-Kanonen ihre Schiffe zerstören. Das wird eine schwierige Mission, Chief. Ich bin … offen für Vorschläge."
"Wir kümmern uns darum", antwortete der Master-Chief. Captain Keyes beugte sich in seinem Kommandositz vor. "Wie genau, Master-Chief?"
"Bei allem Respekt, Sir, Spartaner wurden ausgebildet, um schwierige Probleme zu lösen. Ich werde meine Einheit aufteilen.
Drei Spartaner werden in das Raumdock eindringen und dafür sorgen, dass die NAV-Daten nicht in die Hände der Allianz fallen. Die anderen werden den Planeten ansteuern und die Invasionstruppen abwehren."
Fred biss die Zähne zusammen. Wenn er die Wahl hatte, bekämpfte er die Allianz lieber am Boden. Alle Spartaner hassten den Einsatz außerhalb eines Planeten. Die Operation auf dem Raumdock steckte voller Unwägbarkeiten - unbekannte Feindstärke, Schwerelosigkeit, kein Dreck unter den Stiefeln.
Es stand allerdings auch außer Frage, dass es sich bei der Raummission um die schwierigere Aufgabe handelte, deshalb wollte Fred sich freiwillig dazu melden.
Captain Keyes dachte über Johns Vorschlag nach. "Nein, Master- Chief. Das ist zu riskant. Wir müssen unbedingt verhindern, dass die Allianz die NAV-Dateien bekommt. Wir werden eine Nuklearmine in der Nähe des Andockrings deponieren und hochjagen."
"Sir, der EMP wird die supraleitenden Spulen der Orbitalkanonen zum Durchschmoren bringen. Und wenn Sie die konventionellen Waffen der Pillar of Autumn verwenden, kann eine Zerstörung

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der NAV-Datenbank nicht garantiert werden. Sollte die Allianz die Trümmer durchsuchen, könnte sie die Daten retten."
"Das stimmt", sagte Captain Keyes und tippte mit der Spitze seiner Pfeife nachdenklich gegen sein Kinn. "Also gut, Master-Chief, ich nehme Ihren Vorschlag an. Wir nehmen Kurs auf die Andockstation. Bereiten Sie Ihre Spartaner und zwei Landungsboote vor.
Wir brauchen sie in …" Er beriet sich kurz mit Cortana. "… fünf Minuten."
"Aye, Captain. Wir werden bereit sein."
"Viel Glück", sagte Captain Keyes, dann wurde der Bildschirm dunkel.
Als sich der Master-Chief an die Spartaner wandte, nahm Fred Haltung an. Er wollte sich gerade zu Wort melden, als ihm Kelly zuvorkam.
"Master-Chief", sagte sie. "Bitte um Erlaubnis, die Raummission leiten zu dürfen."
Sie war schon immer so verdammt schnell gewesen.
"Abgelehnt", sagte der Master-Chief. "Die leite ich." Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: "Linda und James, ihr begleitet mich. Fred, du leitest das rote Team. Du hast das taktische Kommando über die Bodenmission."
"Sir!", rief Fred. Er wollte protestieren, schluckte seine Worte jedoch herunter. Es war zu spät, um Befehle in Frage zu stellen. "Ja, Sir!"
"Beeilt euch", sagte der Master-Chief. "Wir haben nicht mehr viel Zeit."
Die Spartaner blieben einen Moment stehen. Kelly rief: "Achtung!" Die Soldaten salutierten zackig vor dem Master-Chief, der auf gleiche Weise antwortete.
Fred öffnete eine Funkverbindung zu allen Angehörigen des roten Teams und bellte: "Auf geht’s, Spartaner. Eure Ausrüstung muss in neunzig Sekunden gepackt sein, fertig müsst ihr in fünf Minuten sein. Joshua: Frag Cortana nach den neuesten Informatio-

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nen über den Absprungpunkt - auch wenn sie nur die Aufnahmen eines Wettersatelliten oder ähnliches zur Verfügung hat. Ich will Bilder, und ich will sie sofort."
Team Rot sprang auf.
Die Nervosität vor einer Mission war erloschen, wurde durch eine kalte Ruhe ersetzt. Es gab einen Job zu erledigen, und Fred brannte darauf, endlich loszulegen.
Flight Officer Mitchell zuckte zusammen, als ein vereinzelter Energiestrahl durch den Hangar schnitt und eine rund einen Meter breite Wandsektion vernichtete. Roter Flüssigstahl spritzte über den Bildschirm des Pelican-Landungsboots.
Drauf geschissen, dachte er und aktivierte die Schubdüsen des Transporters. Das metallisch grüne Boot balancierte für einen Moment auf einer Säule aus weiß-blauem Feuer, dann schoss es aus dem Hangartor der Pillar of Autumn hinaus ins All. Fünf Sekunden später brach die Hölle los.
Energiestöße rasten ihnen aus dem Flaggschiff der Allianz entgegen und trafen einen Kommunikationssatelliten. Der Satellit brach auseinander und löste sich in tausend Trümmerstücke auf.
"Haltet euch fest", warnte Mitchell seine Passagiere im Truppenbereich des Landungsboots. "Wir bekommen Gesellschaft."
Ein Schwarm von Seraph - käferartige Kampfflieger der Allianz - bildete eine enge Formation und hielt auf das Landungsboot zu.
Die Maschinen des Pelican heulten auf, dann taumelte der schwerfällige Transporter der Oberfläche von Reach entgegen. Die außerirdischen Jäger beschleunigten. Plasma-Pfeile schossen aus ihren Geschützmündungen.
Ein Energiestrahl schnitt Backbord vorbei und verfehlte nur knapp das Pelican-Cockpit.
Mitchells Stimme war über das Statikrauschen des Kommunikationssystems zu hören. "Bravo-Eins an Knife Zwei-Sechs. Ich könnte ein bisschen Hilfe gebrauchen."

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Er ließ den Pelican zur Seite kippen, um den Trümmern eines Patrouillenschiffes auszuweichen, das der heranrollenden Angriffswelle zu nahe gekommen war. Unter den Plasma-Brandspuren konnte man das Zeichen des UNSC erkennen. Mitchell fluchte.
Die Lage wurde mit jeder Sekunde verzweifelter. "Bravo-Eins an Knife Zwei-Sechs, wo zur Hölle bleibt ihr?", brüllte er.
Vier dreieckig geformte Raumschiffe tauchten auf Mitchells Schirm auf. Es waren Longswords, schwere Kampfflieger.
"Knife Zwei-Sechs an Bravo-Eins", drang eine helle Frauenstimme durch die Störungen im Funk. "Behalt die Hosen an.
Ziemlich viel zu tun heute."
Zu viel. Die Longswords waren gerade in Position neben seinem Landungsboot gegangen, als die Allianz-Jäger auch schon das Plasma-Feuer eröffneten.
Drei der vier Longswords drehten ab und jagten den Allianzschiffen entgegen. Vor dem schwarzen Hintergrund desWeltraums leuchteten Geschütze auf und zogen Raketen geisterhafte Spuren hinter sich her. Die Waffen der Allianz durchstachen die Nacht, und Explosionen entfalteten ein Feuerwerk von grausiger Schönheit. Der Pelican beschleunigte mit seinem letzten verbliebenen Begleiter und steuerte dem Planeten entgegen. Sie flogen an herumwirbelnden Trümmern vorbei und wichen aus, wann immer ihnen Raketen oder Plasma-Strahlen entgegenrasten.
Mitchell zuckte zusammen, als Reachs Orbitalgeschütze das Feuer eröffneten. Ein weißer Ball aus geschmolzenem Metall schoss unmittelbar über den Pelican hinweg, während er und sein Begleiter unter der ringförmigen Verteidigungsplattform hindurchtauchten. Mitchell lenkte den Pelican in die Atmosphäre des Planeten. Wabernde Glut umzüngelte die kurze Nase des Schiffs, während es von einer Seite zur anderen geworfen wurde.
"Bravo-Eins, verändere den Anflugwinkel", empfahl die Pilotin des Longswords. "Du wirst zu heiß."
"Negativ", widersprach Mitchell. "Wir müssen die Oberfläche

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schnell erreichen - sonst erreichen wir sie gar nicht. Ich habe Feindkontakt auf vier mal drei Uhr."
Ein weiteres Dutzend Seraph aktivierte die Antriebe und jagte auf die beiden im Sinkflug begriffenen Schiffe zu.
"Bestätige vier mal drei. Ich bin dran, Bravo-Eins", sagte die Pilotin des Longswords. "Macht sie da unten fertig."
Der Longsword drehte sich um die eigene Achse und schoss der Allianzformation entgegen. Die Pilotin konnte keine zwölf Seraph besiegen - und das musste Knife Zwei-Sechs auch wissen. Mitchell hoffte nur, dass die wertvollen Sekunden, die Zwei-Sechs ihnen verschaffte, reichen würden.
Der Pelican öffnete seine Ventile und zündete die Nachbrenner. Mit dreizehnhundert Metern pro Sekunde stürzte er dem Boden entgegen. Die Flammen, die das Schiff einhüllten, leuchteten zuerst rot, dann in einem blendenden Orange.
Man hatte die gepolsterten Sicherheitssitze, die normalerweise an den Seitenwänden im hinteren Bereich des Pelican angebracht waren, entfernt. Die Sauerstoffgeneratoren an der feuersicheren Wand zwischen Passagierbereich und Cockpit waren ebenfalls herausgerissen worden, um mehr Platz zu schaffen. Unter normalen Umständen wäre der Truppenbereich des Transporters nach solchen Veränderungen halbleer gewesen, doch an diesem Tag wurde jeder Quadratzentimeter benötigt.
27 Spartaner bissen die Zähne zusammen und hielten sich an den Kabinenverstrebungen fest. Sie hatten sich hingesetzt, damit ihre MJOLNIR-Panzerung die Belastungen des mörderischen Landeanflugs abfangen konnte. Die Rüstungen wogen eine halbe Tonne und bestanden aus schwarzen Metallverbindungen, grünlich schimmernden Keramikplatten und aurenhaften Energieschilden.
Mit ihren den Kopf umschließenden Helmen und den getönten Visieren ließen sie ihre Träger wie eine Mischung aus einem Panzer und einem mythischen griechischen Helden aussehen - sie waren mehr Maschine als Mensch. Neben ihren Stiefeln hatte man Aus-

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